Apfelrösti - Sandra Gwerder
Es war einmal...
An einem Ort weit weg von lauten Strassenbahnen, quietschenden Reifen und hektisch telefonierenden Menschen, an einem Ort, wo Ruhe Einzug hält und die Luft so frisch ist, dass sie jeden Geist weckt: An diesem Ort zwischen Felsen und Abhängen schälen sich mystisch wirkende Apfelbäume aus dem Nebel. Hier weiden Kühe auf weiten Wiesen und Wasserfälle stürzen sich ins Tal. Das ist das Zuhause von Sandra.Als sie noch ein Kind war – es war an einem lauen Märzabend –, geriet diese zauberhafte Welt ins Wanken. Ihre geliebte Wärme und Geborgenheit zog aus. Das Bauernhaus mit den kleinen Riegelfenstern und dem Geruch nach verbranntem Holz war nicht mehr dasselbe. Denn der Vater war mit seinen zwei Söhnen, Sandra und dem Nachbarsjungen auf sich alleine gestellt. Sandras Mutter weilte für einige Tage im Krankenhaus, da sie das Nesthäkchen Marianne zur Welt brachte.
Die ausbleibende Wärme der Mutter musste gefüllt sowie fünf hungrige Mäuler gestopft werden mussten. Der Vater entschied sich deshalb für etwas Bekanntes, Gesundes und Nahrhaftes: Apfelrösti. Ein Rezept, welches der ganzen Familie schmeckt, sowie einfach und schnell zubereitet ist. «Nidle, Öpfel und Brot hämmer eister umä», sagt Sandra «und Brot rüärid miär sowieso nüd äwäg». Grossmütig wie «dr Dädi» war, kochte er so viel, dass keiner seiner tapferen Krieger an diesem Abend hungern musste.
Heute 35 Jahre später steht Sandra in ihrer modernen Küche und strahlt mit ihr um die Wette. Wenn es in diesen Tagen, an welchen der Nebel wieder ins Tal zieht, nach gekochten Äpfeln und Zimt riecht, schwelgt Sandra in ihrer Erinnerungen. Sie versüsst ihrer Familie die kühlen Stunden: «Äs hends eifach all gärä».
Verfasst von: J. Kundert und M. Böni
Im Gespräch mit: Sandra Gwerder
Zutaten
ca. 6 Scheiben altes Brot
ca. 5-6 Äpfel
wenig Vollrahm
Zubereitung
1. Altes Brot in Würfel schneiden und in Butter goldgelb braten
2. Äpfel schälen und an der Röstiraffel oder im Thermomix zerkleinern
3. Äpfel zu den Brotwürfel in Pfanne geben und vermischen
4. Mit Vollrahm ablöschen, bis alles sämig ist